Glossar: Wichtige Begriffe einfach erklärt
Erziehungsstellen und Familienwohngruppen gehören zu den sogenannten familienergänzenden Hilfen nach SGB VIII. Sie werden zumeist von freien Trägern betrieben, zu denen auch Kängo gehört. Die Betriebserlaubnis für unsere Erziehungsstellen und Familienwohngruppen wird durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Gesundheit und Familie erteilt.
Kängo-Erziehungsstellen
In unseren Erziehungsstellen können jeweils ein bis zwei Kinder oder Jugendliche im Alter bis 18 Jahre aufgenommen werden. Die Erziehungsstellen bieten den Rahmen für eine professionelle Erziehung in familiärem Umfeld. Mindestens eine Person in diesen Familien muss eine pädagogische Ausbildung besitzen.
Die Aufnahme in eine Erziehungsstelle kann eine zeitlich befristete Alternative zum Elternhaus sein. Je nach den Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Herkunftsfamilien wird eine Rückkehr in die Familie angestrebt. Die Unterbringung kann aber auch auf Dauer, das heißt bis zur Verselbständigung des Jugendlichen angelegt sein.
Kängo-Familienwohngruppen
Kängo-Familienwohngruppen können bis zu vier Kinder aufnehmen. In den Familienwohngruppe ist eine zusätzliche pädagogische Fachkraft beschäftigt, so dass der Stellenschlüssel von 2 Kindern: 1 Fachkraft gewährleistet ist.
Unser pädagogisches Setting
Den Kindern ermöglicht die Unterbringung in einer Erziehungsstelle oder einer Familienwohngruppe das Aufwachsen in der Normalität einer Familie, die sich auch nach außen, zum Beispiel in der Schule darstellt.
Der Familienstatus beinhaltet ein stabiles Bindungsangebot, verlässliche Lebensverhältnisse in einem überschaubaren Rahmen und insgesamt förderliche Lebensverhältnisse.
Durch die Verbindung des Alltagslebens mit pädagogisch-therapeutischer Professionalität sollen die jungen Menschen in ihrer Entwicklung gefördert und psychosoziale Belastungen reduziert werden. Dafür ist es erforderlich, ein umfangreiches Verständnis für den lebensgeschichtlichen Hintergrund des Kindes aufzubringen und dieses im Kontext zu Konflikten und pädagogischen Herausforderungen zu betrachten.
Professionalität erreichen wir durch regelmäßige Fachberatung und das Angebot zur Nutzung der Kängo-Ressourcen. Die Teilnahme an regelmäßigen Fortbildungen, internen QM-Prozessen sowie an externen Supervisionen ist für alle Erziehungsstellen verpflichtend und trägt entscheidend zur Qualitätssicherung bei.
Für den Betrieb einer Erziehungsstelle / Familienwohngruppe ist die Bereitschaft, „öffentliche Familie“ zu sein, unerlässlich. Kängo-Erziehungsstellen und -Familienwohngruppen arbeiten kooperativ, geplant und dokumentierbar. Die Ausgestaltung des alltäglichen Lebens orientiert sich an dem Hilfeplan, in dem die Zielsetzungen der Maßnahme individuell vereinbart werden.